·

Medieninformation – Tourismus, aber sicher – Die Wasserwacht in Sachsen zieht eine Zwischenbilanz für 2025.

Wasserwacht am Bärwalder See bei Boxberg in der Oberlausitz: Helfer beim Anschwimmen an eine ertrinkende Person - Juli 2019

Sachsen setzt auf sicheren Tourismus. Ob im Freibad, an den Seen, in den Bergen oder bei großen Veranstaltungen: Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes leisten einen entscheidenden Beitrag zur touristischen Sicherheit im Freistaat. Die DRK Wasserwacht zeigt in ihrer Zwischenbilanz für 2025 wie ein sicher Tourismus auch den Einheimischen zugutekommt.

Saisonbilanz Wasserwacht 2024

Im vergangenen Jahr haben die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der DRK Wasserwacht Sachsen rund 40.000 Einsatzstunden geleistet. Dabei wurden 874 Einsätze gezählt:

  • 11 Mal konnten Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden,
  • 739 Mal leisteten die Helfer Erste Hilfe,
  • 21 Mal unterstützten sie bei der Suche nach Vermissten.

„Diese Zahlen verdeutlichen, dass die DRK Wasserwacht nicht nur im akuten Notfall unverzichtbar ist, sondern auch wesentlich dazu beiträgt, Ordnung und Sicherheit an Sachsens Gewässern zu gewährleisten. Das ist ein unschätzbarer Beitrag für den Tourismus im Freistaat.“, betont Kai Kranich, Pressesprecher für die DRK Wasserwacht in Sachsen.


Zwischenbilanz 2025

Im laufenden Jahr liegen die Einsatzzahlen bislang unter dem Vorjahr, was vor allem am durchwachsenen Sommerwetter liegt. Weniger Badebetrieb bedeutet weniger Beckendienste. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen:

  • Der zunehmende Wassersport (SUP, Segeln) erfordert neue Rettungskonzepte.
  • Technische Hilfestellungen z.B. bei gekenterten Segelbooten auf den großen Seen nehmen zu.
  • Nachwuchsgewinnung ist in ländlichen Regionen schwierig.

Besonders eindrücklich bleibt der Einsatz in Geithain im Juni 2025, als ein sechsjähriger Junge im Freibad vor dem Ertrinken gerettet werden konnte. Auch Einsätze wie die Suche nach einem Kite-Surfer am Bärwalder See zeigen, wie wichtig durchgängig besetzte Wasserrettungswachen sind. 

Auch die Mitgliederzahlen der Wasserwacht entwickeln sich positiv. Zwischen 2015 und 2025 stieg die Zahl von 5.286 auf 5.794 Mitglieder. Besonders erfreulich: Der Anteil junger Mitglieder unter 27 Jahren legte ebenfalls zu – von 2.948 auf 3.057. Damit konnte die Delle der Corona-Jahre überwunden werden.

„Etwa 90 Prozent unserer Einsätze sind nicht lebensbedrohlich. Aber bewachte Badestellen entlasten Rettungsdienste und Luftrettung und sind ein Qualitätsmerkmal für touristische Destinationen“, so Kai Kranich weiter.

Positiver Effekt für den Tourismus und die einheimische Bevölkerung

Der Tourismus in Sachsen soll laut Masterplan Tourismus weiter wachsen, in Qualität und Quantität. Damit steigt gleichzeitig der Bedarf an Sicherheit. Nicht überall gibt es dabei den gleichen Entwicklungsstand, wie ein Blick in den Landkreis Görlitz zeigt. Während der Berzdorfer See bereits als positives Beispiel vorangeht und über Wasserrettungswachen verfügt, gibt es seit über 10 Jahren keine geregelte Absicherung am Bärwalder See und damit viel Entwicklungspotenzial. Genau hier liegt eine große Chance. Mit einer saisonalen Absicherung kann die gesamten Region sowohl als Ausflugs- und Erholungsziel attraktiver werden sowie der gesundheitlichen Bevölkerungsschutz gestärkt werden.

„Dort, wo wir Badestellen absichern, haben wir auch Einsätze. Dort, wo es Einsätze gibt, entsteht aktives Ehrenamt. Und wo es aktives Ehrenamt gibt, gewinnt die ganze Region an Sicherheit“, erklärt Kai Kranich.

Denn die Bürgerinnen und Bürger profitieren nicht nur im Katastrophenfall: Ehrenamtliche Wasserretterinnen und Retter werden bereits heute im Rahmen der Organisierten Ersten Hilfe durch die Leitstelle in Görlitz alarmiert, wenn sie schneller als der Rettungsdienst am Einsatzort sein können. Das ist insbesondere bei Herz-Kreislauf-Stillstand lebensrettend.

Forderungen für einen sicheren Tourismus

Unter dem Motto „Tourismus, aber sicher!“ unterstützt das Rote Kreuz die Umsetzung des Masterplanes Tourismus Sachsen, vor allem im Hinblick auf die Entwicklung des Ganzjahrestourismus. Um die Sicherheit von Urlaubern, Sportlern und Gästen auch künftig zu gewährleisten, fordert das DRK:

  • Wo touristische Angebote entstehen und die touristische Infrastruktur wächst, sollte auch in die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher investiert werden.
  • Kommunen müssen befähigt werden touristisches Wachstum auch sicher zu gestalten. Hierzu braucht es eine Vernetzung der regionalen Akteure unter der Einbeziehung der Hilfsorganisationen vor Ort. 

Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an:

DRK Landesverband Sachsen e.V.
Dr. Kai Kranich

E-Mail: k.kranich(at)drksachsen(dot)de

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende Spenden