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Medieninformation - Tarifverhandlungen für 10.000 Beschäftigte in den Gesundheits- und Sozialberufen des DRK in Sachsen brauchen eine weitere Runde.

Dritte Verhandlungsrunde der Tarifrunde 2023: Angebot der Arbeitgeber beinhaltet spürbares Plus - Einmalzahlung von 1.000 Euro und Erhöhung der Tabellenentgelte/Laufzeit von 36 Monaten gibt DRK-Arbeitgebern Planungssicherheit.

Die dritte Tarifverhandlungsrunde zwischen dem Arbeitgeberverband Wohlfahrts- und Gesundheitsdienst (AGV) und der Gewerkschaft Verdi ist heute zu Ende gegangen. Der AGV hatte der Gewerkschaft bereits im Vorfeld ein abschlussfähiges Angebot unterbreitet. Dieses Angebot ist von der Zielstellung getragen, zum einen den Beschäftigten angemessene Lohnerhöhungen zu gewähren, zum anderen ist es aber auch Ziel, die Zukunftssicherung unserer Einrichtungen und Dienste zu gewährleisten.

In diesem Angebot hat der AGV erstens eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 1.000 Euro und zweitens drei bzw. für die allgemeine Tariftabelle sogar vier lineare Erhöhungsschritte in einer Gesamthöhe von ca. 9,3 bzw. ca. 11,5 Prozent definiert.

Ein Fahrer im Fahrdienst kommt über die Laufzeit des Tarifvertrages inkl. der bereits vereinbarten Erhöhungen der Jahressonderzahlungen in 2023/2024 ein Plus von mehr als 12 Prozent. Eine Pflegefachkraft oder ein Notfallsanitäter kommt auf ein Plus von 10,8 Prozent. Das ist für die Beschäftigten eine deutliche Verbesserung der Einkommenssituation.

Zusätzlich zu diesen Erhöhungen erhalten Bestandsbeschäftigte, bei denen noch Überleitungsschritte offen sind, zum 01.01.2024 bzw. zum 01.07.2025 weitere bereits vereinbarte Stufensteigerungen. Unter Einbeziehung dieser Stufensteigerungen betragen die Vergütungssteigerungen damit sogar bis zu 24 Prozent während der Laufzeit unterbreiteten Angebotes.

Die Eckpunkte des AGV-Angebots im Detail:

 

  • Laufzeit: 36 Monate (1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025)
  • Lineare Erhöhung der Tabellen und Ausbildungsentgelte:
    • ab dem 01.11.2023 um 3 Prozent
    • ab dem 01.04.2024 um weitere 2 Prozent (nur Allg. Tabelle)
    • ab dem 01.07.2024 um weitere 3 Prozent
    • ab dem 01.01.2025 um weitere 3 Prozent
  • Einmalzahlung für alle Beschäftigten EUR 1.000 brutto spätestens im September 2023; Auszubildende erhalten EUR 300,00 brutto

 

Die tariflichen Forderungen der Gewerkschaft stellen sich zum aktuellen Zeitpunkt unter Berücksichtigung der Refinanzierungsbedingungen der Mitgliedsverbände des AGV als existenzgefährdend dar.

In der am 12.05.2023 absolvierten dritten Verhandlungsrunde musste seitens des AGV zur Kenntnis genommen werden, dass die Gewerkschaft verdi weiterhin auf noch erheblichere Entgeltsteigerungen zuzüglich zu leistender Einmalzahlungen besteht. Insbesondere die Forderung nach Sondervergütungen für Gewerkschaftsmitglieder ist für den AGV nicht hinnehmbar. Der AGV geht davon aus, dass vereinbarte Entgeltentwicklungen für alle Beschäftigten der tarifgebundenen Mitgliedsverbände gleichermaßen gelten sollen.

Im Ergebnis des Tages wurden die Verhandlungen abgebrochen. Zum Unverständnis des AGV hatte die Gewerkschaft während der Verhandlungen eindeutige Schritte hin zu Arbeitskampfmaßnahmen unternommen. Der Arbeitsgeberverband ist weiterhin verhandlungsbereit und wird sich Anfang Juni 2023 zum weiteren Vorgehen mit seinen Mitgliedsverbänden verständigen.

 

Hintergrund:

Der Arbeitgeberverband Wohlfahrts- und Gesundheitsdienste e.V. ist die Arbeitgeberorganisation der sächsischen Gliederungen des Deutschen Roten Kreuzes in den Bereichen Soziales, Erziehung, Rettungsdienst, Pflege und Gesundheit und schließt Tarifverträge mit der jeweils zuständigen Gewerkschaft. Sie vertritt einen Großteil der Arbeitgeber des DRK in Sachsen und weitere Unternehmen der Sozialwirtschaft mit mehr als 10.000 Beschäftigten.

Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an:

DRK Landesverband Sachsen e.V.
Dr. Kai Kranich
Tel.: 0351 - 4678104

E-Mail: k.kranich(at)drksachsen(dot)de

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