·

Vorbereitungen auf die Skisaison 2025 und Bilanz der DRK Bergwacht Sachsen

DRK Bergwacht Oberhof / Thüringen: Einsatzübung, Rettung einer verletzten Snowboarderin, Anlegen einer HWS - Fixiermanschette - Februar 2013

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch: „Aktivtourismus mit Wandern und Skifahren sind wichtige Angebote für den Tourismus in Sachsen.“

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat heute in Eibenstock (15. November 2025) gemeinsam mit der DRK Bergwacht Sachsen eine Bilanz der Sommersaison 2025 gezogen und einen Ausblick auf die Skisaison 2025 gegeben. Zum Ende der Hauptwandersaison kann, insbesondere für die Sächsische Schweiz, auf stabile Besucherzahlen ähnlich der Vorjahre zurückgeblickt werden.

In der öffentlichen Wahrnehmung prägten ungewöhnlich viele Kletterunfälle das Geschehen in den warmen Monaten. Die Einsatzstatistik spricht hier aber eine differenziertere Sprache. So sind die reinen Kletterunfälle in Sachsen mit 20 Einsätzen (18 davon in der Sächsischen Schweiz) sogar niedriger als im Vorjahr (2024: 21 Einsätze in ganz Sachsen, davon 16 in der Sächsischen Schweiz). Was in diesem Jahr heraussticht, ist die Schwere der Verletzungen bei Kletter- wie auch bei Stiegenunfällen. Was seit einigen Jahren stetig zunimmt und 2025 mit 47 Einsätzen einen neuen Höchststand erreichte, sind die Bikeunfälle. Trotz dieser Umstände wird die Bergwacht mit Abstand am häufigsten zu Wanderunfällen gerufen. Damit knüpft das Einsatzaufkommen im Sommer wieder an die Zahlen vor der Corona-Pandemie an. Mit über 25.000 reinen Einsatzstunden bleibt die Belastung für die ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter hoch. Die gestiegenen Einsatzzahlen können dabei statistisch nicht durch ein entsprechend erhöhtes Tourismusaufkommen in den Mittelgebirgsregionen Sächsische Schweiz und Erzgebirge begründet werden. Die Ankunftszahlen der letzten zehn Jahre lassen keinen klaren Aufwärtstrend verzeichnen. 

Tourismusministerin Barbara Klepsch lobte das ehrenamtliche Engagement der DRK Bergwacht: „Ich danke der Bergwacht herzlich für ihren Einsatz. Sie leistet vorbildliche Arbeit und ist ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die aktiv in der Natur unterwegs sind. In unserem Masterplan Tourismus Sachsen ist die Entwicklung des Aktivtourismus ein wesentlicher Punkt, um den Ganzjahrestourismus auszubauen. Unabhängig von den Witterungsbedingungen wollen wir damit auch die Mittelgebirgsregionen stärken.“

Auch wichtig für die Einordnung der Zahlen: die Anzahl der Einsätze hängen mit der Attraktivität der sächsischen Sommer- und Wintersportgebieten als Ganzjahresdestinationen sowie mit den jeweiligen Witterungsbedingungen in Zusammenhang. Ein milder Sommer begünstigt den Wander- und Klettertourismus während ein milder Winter die Skipisten verweisen lässt. Aktuell bereitet sich die Bergwacht auf die einsatzintensivste Zeit, die Wintersaison vor – und warnt vor den oft unterschätzten Gefahren von Rodelunfällen. In Sachsen gibt es insgesamt 67 Skigebiete und über 40 Skilifte. Ganz überwiegend betrieben von privaten Vereinen. Oberwiesenthal ist mit sechs Liften (eine Gondel, ein Vierer-Sessellift und vier Schlepplifte) das größte Skigebiet in Sachsen. Die Lifte liegen auf einer Höhe von 914 bis 1.215 Metern. Eibenstock liegt auf einer Höhe von 650 bis 700 m und ist ebenfalls ein beliebtes Naherholungs- und Wintersportgebiet. 

Tourismusministerin Barbara Klepsch: „Wir stehen am Saisonübergang der Hauptwandersaison und dem geplanten Start der Skisaison am 13. Dezember 2025. Unsere Wintersportregionen sind für Sachsens Tourismus ein bedeutender Faktor, denn sie locken jedes Jahr tausende Gäste aus nah und fern in den Freistaat. Skifahren und auch Wandern und sind daher beides wichtige Angebote für den Tourismus in Sachsen, denn sowohl der Wander- als auch der Skitourismus leisten einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und sichern Arbeitsplätze.“ 

Auf die Eigenverantwortung in der Natur weist Hannes Markert, Landesleiter der DRK Bergwacht Sachsen hin: „Egal ob im Sommer oder im Winter: Bewegung in der Natur ist eine sinnvolle und vor allem sichere Freizeitbeschäftigung. Die sächsischen Mittelgebirge sind kein Extremterrain, aber sie verlangen Respekt und Vorbereitung. Daher gilt leider auch: zwei Drittel der Bergwachteinsätze wären vermeidbar – durch bessere Vorbereitung und Ausrüstung. Wer seine Tour plant, die Wetterbedingungen prüft und die eigene Fitness realistisch einschätzt, erlebt die Natur sicher.“ Die Bergwacht appelliert daher: Unterschätzen Sie nicht das Gelände – und überschätzen Sie nicht Ihre Kräfte.

Katastrophenschutz: Land Sachsen in der Pflicht Die Bergwacht warnt vor einer weiteren Zunahme der Einsatzlast, besonders im Katastrophenfall. „Die Bergwacht stellt den Rettungsdienst im Gebirge und unwegsamen Gelände sicher, dazu gehört eben auch die rettungsdienstliche Absicherung von Löschmaßnahmen. Es braucht daher dringend auch bergwachtspezifische Katastrophenschutzzüge mit entsprechender Ausrüstung um auf Großschadenslagen wie Waldbrände, Schneebrüche oder eingebrochene Tagebaugruben zu reagieren. Die Verantwortung für eine moderne und einsatzfähige Infrastruktur liegt beim Land“, so Hannes Markert.“

Ausbildung der Ehrenamtlichen: Spenden sichern Einsatzfähigkeit der Bergwacht. Die DRK Bergwacht Sachsen weiß: Kommunen und Land können die steigenden Anforderungen an Rettungseinsätze und Katastrophenschutz nicht allein finanzieren. Umso wichtiger ist die Unterstützung durch Spenden. Nur so können die Ehrenamtlichen professionell ausgebildet, moderne Ausrüstung beschafft und die Einsatzbereitschaft für die Sicherheit aller Naturliebenden gewährleistet werden. Jede Spende hilft diese Lücken zu schließen. 

Wintersaison: Sicherheit geht vor Die Bergwacht appelliert an Wintersportler folgende Tipps zu beachten.

Generell:

  • Kleidung und Verpflegung für alle Wetterlagen einpacken.
  • Sichtbarkeit durch Stirnlampe und reflektierende Kleidung sichern.
  • Touren realistisch planen – kürzere Tage erfordern kürzere Routen.
  • Analoge Orientierungshilfen nutzen - Karten und Kompass ergänzen digitale Apps.
  • Notfallausrüstung (Erste-Hilfe-Pack, Powerbank, Wechselkleidung) immer dabeihaben.
  • Verringerte Laufgeschwindigkeit und erhöhte konditionelle Anforderungen beim Gehen in tiefem Schnee beachten

Skifahren

  • Passgenaue und vom Fachhandel geprüfte Skiausrüstung
  • Ein Skihelm erhöht die persönliche Sicherheit und gehört zur Grundausstattung. 

Rodeln

  • Ausschilderung beachten - Kein Rodeln auf Skipisten!
  • Helm tragen und Abstand halten
  • Geschwindigkeit kontrollieren und auf freien Auslauf achten – Bremsweg nicht unterschätzen!

Gesamtzahl der Einsätze in Sachsen 

JahrWanderunfälleKletternRadfahrenSki und LanglaufSnowboard und Rodelnweitere EinsätzeEinsätze gesamt
20181791718277176203870
2020109231917579143548
2022981632215107323791
2023125222218181242673
2024189213314186224694
2025 (vorläufig)1522047194124163700
Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende Spenden