Familie Reichardt war verzweifelt. Ihre Pflegetochter Victoria konnte seit dem Schuljahresbeginn 2016 die Schule (für Körperbehinderte Kinder in Leipzig-Lößnig) nicht mehr besuchen. Ein Gen-Defekt kann bei ihr jederzeit zu Kammerflimmern, Bewusstlosigkeit bis hin zu Herzinfarkt führen. Auslöser können körperliche Belastung, aber auch emotionale Reaktionen, wie Wut, Angst, Überraschung sein – bereits ein unerwartetes lautes Geräusch kann dazu führen. Sie muss also ständig überwacht werden und eine reanimationskundige Betreuungsperson zugegen sein.
Die jahrelange abwechselnde Kostenübernahme für den besonders überwachten Krankentransport und die tägliche Schulbegleitung durch die Krankenkasse DAK und den Landkreis Nordsachsen wurde aufgekündigt. Beide gingen in einen zähen Rechtsstreit, zum Leidwesen der kleinen Victoria. Auch das zuständige Jugendamt sah sich nicht in der Lage zu helfen. Victoria belastete die Situation sehr, weil sie sehr gern zur Schule geht und Angst hat, den Anschluss zu verpassen. Sie weinte viel und hatte Schlafstörungen.
DRK Kinderhilfsfonds – Hilfe nach dem Maß der Not, schnell und unkompliziert
Aufgeschreckt durch einen Beitrag der MDR-Sendung "Mach dich ran", wendete sich die DRK Kreisgeschäftsführerin Torgau-Oschatz, Anne Lissner, an den DRK Landesverband Sachsen. Frau Lissner nahm ebenso Kontakt zu den Eltern auf. Gemeinsam wurde zügig ein Antrag für den Kinderhilfsfonds auf den Weg gebracht. Es wurden Fondsmittel freigegeben, um für zwei Monate die Betreuung während der Schultage zu gewährleisten. Gleichsam wurde im schnellen Austausch mit dem DRK Kreisverband Muldental ein Rettungssanitäter aus dem Fahrdienst für die Aufgabe abgestellt. Schnelle und unkomplizierte Hilfe für Victoria. Große Dankbarkeit vonseiten der Eltern.
Ab 1. März 2017 konnte Victoria endlich wieder in die Schule gehen. Die Vorfreude war riesig und sie konnte es kaum erwarten. Dank des Kinderhilfsfonds war eine schnelle Hilfe möglich und Victoria musste nicht noch länger auf ihre geliebte Schule verzichten!