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Gefahren aus Feuer und Eis

Die Weihnachtszeit und die kommenden freien Tage laden zu vielfältigen Aktivitäten ein. Ob zuhause oder in der freien Natur – jeder sollte ein paar Dinge beachten, um die freien Tage und Stunden mit seinen Liebsten sicherer zu machen.

Ein Tipp gilt für jede Situation und ist saisonunabhängig: Prüfen Sie, ob Ihr Verbandskasten zu Hause oder im Auto noch vollständig und nicht abgelaufen ist. Für den Ausflug in die Winterwelt gibt es handliche Erste-Hilfe-Sets, die in jede Handtasche oder Rucksack passen. 

Verhalten bei Verbrennungen

Ob nun Lichterfreude oder Feuerwerk: Zur besinnlichen Jahreszeit wird mit offenem Feuer hantiert. Höhepunkt ist wie jedes Jahr Silvester. Gerade zum Jahreswechsel behandeln die Notaufnahmen besonders viele Patienten mit Verbrennungen oder auch anderen durch unsachgemäße Anwendung von Knallkörpern verursachte Verletzungen. Aber nicht immer muss gleich das nächste Krankenhaus angesteuert werden. 10 wichtige Hinweise für den Umgang mit Verbrennungen hat der Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am Universitätsklinikum Leipzig und DRK Landesarzt Professor André Gries zusammengestellt:
  1. Aus Gründen der Schmerzhemmung kann eine kleinere Verbrennung lokal mit kühlem Wasser gekühlt werden. Keinesfalls sollte kaltes Wasser oder gar Eis benutzt werden. Als Maßeinheit für kleinflächige Verbrennungen gilt hier die Größe der Handfläche des Betroffenen. 
  2. Das Kühlen auf die verbrannte Körperstelle begrenzen. Am Körperstamm darf nicht gekühlt werden.
  3. Im Gesicht kann mit feuchten Tüchern gekühlt werden, wobei die Atemwege immer frei bleiben müssen.
  4. Anschließend die Wunde keimfrei bedecken.
  5. Mit der Haut verkrustete Kleidung nicht ausziehen.
  6. Großflächige Verbrennungen sollte man gar nicht kühlen und gleich die 112 rufen. Die Gefahr bei einer anhaltenden oder großflächigeren Kühlung ist die Unterkühlung des Körpers. Besser ist es, für den Wärmeerhalt des Betroffenen zu sorgen.
  7. Der Rettungsdienst sollte alarmiert werden, wenn Säuglinge/ Kleinkinder oder/und Gesicht/ Genital/ Gelenke oder/und Handfläche/ Füße betroffen sind.
  8. Verbrennungsgel oder lokale „Hausmittel“ sind nicht zu verwenden, da keine Vorteile zu erwarten sind und das Infektionsrisiko steigt.
  9. Brandblasen sollten nicht geöffnet werden. 
  10. Bei kleineren Verletzungen und allgemeinem Unwohlbefinden muss nicht immer die Notrufnummer 112 gewählt werden bzw. die Notaufnahme selbst angesteuert werden.  Hilfe außerhalb der Praxiszeiten niedergelassener Ärzte bietet hier der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer: 116117. 

Gefahren auf dem Eis

Zugefrorene Gewässer locken zum Spaziergang oder Schlittschuhlauf auf dem Eis. Der Gang aufs Eis kann große Gefahr bedeuten. Deshalb ist es wichtig, Warnschilder an den Gewässern zu beachten und besonders Kinder über das Verhalten an winterlichen Gewässern zu informieren. Hinweise über die Freigabe von Eisflächen erhalten Sie bei Ihrer örtlichen Polizeibehörde.  Einmal ins Eis eingebrochen, haben Sie nur wenig Zeit, um sich selbst zu helfen. Eine rasch eintretende Unterkühlung macht es einem Verunglückten unmöglich, sich lange am Eisrand festzuhalten. Unser Leiter der DRK Wasserwacht Sachsen, Steffen Schewitzer, rät daher: Wenn Sie selbst betroffen sind:
  • Rufen Sie laut um Hilfe!
  • Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie hektische Bewegungen, um nicht noch schneller auszukühlen.
  • Legen Sie die Arme so weit wie möglich auf die Eisoberfläche – Sie müssen verhindern, unter die Eisdecke zu geraten.
  • Legen bzw. schieben Sie sich flach auf die Eisoberfläche und kriechen Sie zum Ufer.
Wie Sie anderen helfen können:
  • Geben Sie den Hilferuf weiter – setzen Sie einen Notruf 112 ab.
  • Betreten Sie das Eis nur, wenn es dick genug ist.
  • Achten Sie auf Ihre Eigensicherung, z. B. mit einem Seil.
  • Verwenden Sie Hilfsmittel wie z. B. eine Leiter, um das Gewicht besser auf der Eisfläche zu verteilen.
  • Reichen Sie dem Eingebrochenen nie direkt die Hand. Nutzen Sie Hilfsmittel, z. B. eine Leine, einen Ast oder eine Jacke.
  • Sollte ein Rettungsversuch nicht möglich sein, so behalten Sie zumindest den Eingebrochenen und die Unfallstelle im Auge, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist.

Prävention für den Wintersport im Gebirge

Wir alle wünschen uns perfekte Bedingungen für den Wintersport in den sächsischen Mittelgebirgen. Unsere Kameradinnen und Kameraden der DRK Bergwacht stehen unter anderem in Oberwiesenthal und in Altenberg bereit, um kleinere Unfälle zu versorgen oder verirrte Sportler ins Tal zurückzuholen. Unser Leiter der DRK Bergwacht, Hans-Peter Horna, rät allen Wintersportlern:
  • Eigene Fähigkeiten und Kondition einschätzen, Witterung beachten und sich nicht bei starkem Schneegestöber abseits der großen Wanderwege bzw. Skirouten bewegen.
  • Unterschätzen Sie nicht die sächsischen Mittelgebirge. 
  • Nehmen Sie die lokalen Wetterwarnungen ernst.
  • Witterungsangepasste Bekleidung und festes Schuhwerk anziehen (Wetterschutz mitführen).
  • Bei längeren Touren mit Zielangabe abmelden.
  • Telefon „wetterfest“ mitführen.
  • Getränke mitführen.
  • „Orientierung lernen“. Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihr Mobiltelefon.
  • Und wenn doch etwas passiert ist: Über die 112 erreichen Sie auch die DRK Bergwacht.
Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kai Kranich unter 0351 - 4678104 oder k.kranich(at)drksachsen.de.
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