Mit der ausreichenden Versorgung von Impfstoffen hat sich der Wirkungsgrad der vom DRK betreuten Impf-Infrastruktur stetig erhöht. Diese Leistungsfähigkeit der Impfzentren und der mobilen Teams kommt den Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen zur Bewältigung der pandemischen Lage zugute und ist ein Gemeinschaftsprojekt von vielen engagierten Menschen, Unternehmen und Institutionen. Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen dankt allen beteiligten Partnern.
Hinter der sächsischen Impfinfrastruktur stehen hunderte Menschen, die in den letzten fast fünf Monaten den Impfschutz zu ihrer Aufgabe gemacht haben: Angefangen bei den rund 600 Mitarbeitenden in den 13 Impfzentren und zwei temporären Impfzenten, die von den DRK Kreisverbänden betrieben werden. Bisher wurden dort 749.559 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht (Stand 28. April). Am 11. Januar waren es noch 1.173 Impfungen am Tag, die auf diesem Weg ausgegeben wurden. Mittlerweile unter Volllast, 7 Tage die Woche, sind es rund 15.000 Impfungen täglich, auch an Feiertagen. Ärztinnen und Ärzte, medizinische Fachkräfte, Security, Bundeswehr und DRK Mitarbeitende sind zu einem gut eingespielten Team geworden.
Seit dem Start der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 wurden allein durch die 30 mobilen Teams 263.356 Impfungen dezentral im Freistaat organisiert (Stand 28. April). Der Dank geht hier an die Kameradinnen und Kameraden der beteiligten Hilfsorganisationen (Arbeiter Samariter Bund, Johanniter- Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst) sowie der Bundeswehr und Volkswagen, die gemeinsam mit den medizinischen Fachkräften hunderte Kilometer in ganz Sachsen unterwegs waren, um den besonders gefährdeten Gruppen schnellstmöglichen Schutz vor Ort gewährleisten zu können. In diesem Kontext sind auch die Kommunen und Gemeinden nicht zu vergessen, die dafür Sorge getragen haben, dass Bürgerinnen und Bürger z. B. in rollenden Impfzentren eine Einladung zum Impftermin erhalten und vor Ort große Teile der Vorbereitung der Einsätze übernommen haben.
Die eigentliche Impfung ist für die Bürgerinnen und Bürgern der ersehnte Schutz und steht am Ende eines diffizilen und flexiblen logistischen Prozesses. Nicht immer störungsfrei, aber als lernendes System greifen IT-Infrastruktur und Impfstofflogistik ineinander.
Die Profis für humanitäre Logistik kommen dabei von der DRK LogHUB, die mit ihrem unermüdlichen und vor allem hochflexiblen Einsatz bisher ca. 140 Impfprodukte wie z. B. 10 Millionen Kanülen, 2 Millionen Handschuhe, 50.000 Liter Desinfektion usw. beschaffen und verteilen. Der Impfstoff selbst wird durch DB Schenker termingenau an die Impfzentren geliefert. Im Hintergrund und immer bereit, wenn es kurzfristig bauliche, aber auch logistische Herausforderungen gibt, ist das Technische Hilfswerk.
Die IT-Spezialisten, welche dafür Sorge tragen, dass Termine gebucht werden können, Impfstoffe bereitgestellt werden und alle notwendigen Informationen an der richtigen Stelle landen, kommen von der Telekom, T-System, ServiceNow und SAP. Das eigentliche Terminbuchungssystem ist nur die sprichwörtliche Spitze des sichtbaren Teils eines Informationssystems, welches in Hochzeiten bis zu 10.000 Onlineterminen in einer Stunde vergibt und täglich bis zu 10.000 Anrufe annimmt.
Zentral koordiniert wird all das durch das Führungs- und Lagezentrum im DRK Landesverband Sachsen in Dresden. Hier werden alle Einsatzeinheiten koordiniert, gesteuert, informiert und dokumentiert. Im Lagezentrum arbeitet dafür erfahrene Einsatzkräfte aus dem Deutschen Roten Kreuz gemeinsam mit Fachberatern des THW, der Malteser Hilfsdienste, der Bundeswehr und Behörden auf kameradschaftlicher Weise zusammen. Sie sind 24/7 dafür da, die immer vielschichtiger werdende Impf-Infrastruktur optimal am Laufen zu halten.
„Die Organisation dieser hochkomplexen wie gesamtgesellschaftlich existenziellen Mammutaufgabe ist Ausdruck der Leistungsfähigkeit unseres vernetzten Hilfeleistungssystems und des unglaublichen Einsatzes aller Beteiligten“ erklärt Rüdiger Unger, Vorstandsvorsitzender vom DRK Landesverband Sachsen e.V. So ist für jeden persönlich meist nur ein kleiner Baustein des Gesamtsystems sichtbar, wobei aber nur das koordinierte Ineinandergreifen aller beteiligten Bereiche zum Erfolg führt. „Darum gilt mein ganz persönlicher Dank, stellvertretend für viele hunderttausende sächsischen Bürgerinnen und Bürger, all denjenigen, die sich trotz aller Schwierigkeiten mit ihrem weit über das Normale hinausgehende Engagement für den Schutz und die Sicherheit aller einsetzen.“ so Unger.
Mit Blick auf die für alle Mitarbeitenden in der Impf-Infrastruktur schwierigen Zeiten der akuten Impfstoffknappheit, temporärer Impfstoff-Stopps und daraus resultierender Neuregelungen sagt Rüdiger Unger weiter: „Auch für die Mitarbeitenden an der Hotline oder in den Impfzentren vor Ort war es nicht leicht, Diskussionen um Priorisierung und Impfstoffmangel mit dem daraus resultierenden Bevölkerungsfrust aufzunehmen und die Hilflosigkeit persönlicher Einzelschicksale zu ertragen.“ erinnert Rüdiger Unger nachdenklich. Gleichzeitig richtet er den Blick optimistisch nach vorn. „Mit den im Mai avisierten Impfstoffmengen könnten wir, all unsere Erfahrung nutzend, die Impfkapazität nochmals auf rund 20.000 Impfungen täglich steigern. Dank aller Beteiligten, die dafür sorgen, dass jede in Sachsen vorhandene Impfdosis den passenden Arm findet.“
Mit dem Beschluss des Kabinetts in Sachsen beginnt auch der Endspurt für die meisten der Impfzentren in Sachsen. Nach aktuellen Planungen werden - bis auf die 3 Impfzentren in den kreisfreien Städten, die meisten Impfzentren ihre letzten Erstimpftermine Ende Mai durchführen. Im Juni werden dann noch die verabredeten Zweitimpftermine durchgeführt um auftragsgemäß die Impfzentren zum Ende des Monats zu schließen.