Von Kindesbeinen an lebt Lars mit „Leib und Seele“ das, was gemeinhin „ehrenamtliches Engagement“ genannt wird. Was das tatsächlich ganz konkret heißen kann, erfährt man, wenn man sich die Vita des erst 36-Jährigen anschaut. Und als hätte der Gründungsvater der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, Henry Dunant, persönlich Pate gestanden, ist „Helfen nach dem Maß der Not, ohne zu fragen wem!“ praktisch von Geburt an Teil seiner DNA.
Schon mit 15 war er der beste Schülerlotse Deutschlands, lernte und arbeitete beim Roten Kreuz als Rettungsassistent, absolvierte im Anschluss sein Studium zum Rettungsdienstmanager, engagiert sich ehrenamtlich im Katastrophenschutz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Er ist mit seinen Erfahrungen aus der Jahrhundertflut 2002 bei der neu gegründeten Ortsgruppe des Technischen Hilfswerkes in Dippoldiswalde dabei, ist mit Anfang 20 bereits der jüngste THW-Zugführer Deutschlands und steht mittlerweile an der Spitze des THW-Orstverbandes.
Hilfe funktioniert nur im Netzwerk, und am besten international. Mit diesem Credo engagiert sich Lars Wertmann seit Jahren im international agierenden komplexen Hilfeleistungssystem: half nach Erdbeben in Haiti oder Nepal, organisierte eine Stromversorgung und Sanitäreinrichtungen in einem Flüchtlingscamp in Äthiopien, baute Flüchtlingsunterkünfte in Griechenland und Sachsen.
Seit 5 Jahren leitet er die LogHub, das Logistikunternehmen des DRK Landesverbands Sachsen als Geschäftsführer. Insbesondere in Krisensituationen ist diese das logistische Herzstück der sächsischen Katastrophenhilfe und zudem wichtiger Teil des größten humanitären HUB‘s in Europa – RescEU 2. Im Rahmen dieses gigantischen europäischen Katastrophenschutzverfahrens verantwortet Lars Wertmann mit seinem LogHub-Team des DRK Sachsen die Beschaffung, Einlagerung und Pflege von Schutzausrüstung im Wert von rund 22 Mio. Euro und organisiert im Bedarfsfall im Zusammenspiel mit allen beteiligten Akteuren die logistische Verteilung.
Mit seinem Wahnsinns-Know-How ist der erfahrene Krisenmanager auch aktuell „Herr der Dinge“ im Rahmen der Organisation der Impfkampagne des DRK Sachsen. Diese logistische Mammutaufgabe mit Bedacht, Überblick und gleichzeitig wahnsinniger Flexibilität zu stemmen, gelingt ihm in bewundernswerter Weise. Auch, weil er trotz all seiner Funktionen und Verdienste immer „einer von uns“ ist. Einer, der mit seiner Begeisterung und Kompetenz mitreißt und alle, die gemeinsam mit ihm im Einsatz sind motivieren kann, es ihm gleich zu tun. „Helfen, ohne zu fragen wem.“ Ganz egal, ob die Masse sagt, das ist nicht zu schaffen. „Gemeinsam bekommen wir das hin. Lasst uns nicht reden, sondern anpacken.“
Und dass er dabei selten an sich selbst denkt, bringen nicht nur seine ersten Worte zum Ausdruck, als er von dieser Ehrung erfuhr: „Es ist schade, dass es den Orden nicht als Gruppenauszeichnung gibt, sondern nur für Einzelpersonen. Es gibt beim Roten Kreuz und beim Technischen Hilfswerk ganz viele Helferinnen und Helfer, ohne die die Arbeit nicht funktionieren würde, die aber im Hintergrund bleiben.“
Du, lieber Lars, bist der Richtige. Du stehst für unsere Sache und für unsere Gemeinschaft. Wir sind stolz und froh, dich als Kamerad, Kollegen und Mensch in unserem Team zu haben.