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Deutsch-Tschechisches Rettungsdienstprojekt übt am 13. April entlang der Grenze realistische Notfälle

Mehrere Rettungskräfte aus Sachsen und Tschechien kümmern sich um einen Verletzten bei einer gemeinsamen Übung.

Im Sommer 2009 verunglückte Günter Fritzsche in Dolní Poustevna (Niedereinsiedel), nur wenige Meter hinter dem Grenzübergang zu Sebnitz. Der zuständige tschechische Rettungsdienst durfte damals den Verunglückten nicht in das nahe Sebnitzer Krankenhaus bringen. Die nächste tschechische Notaufnahme befand sich im 24 Kilometer entfernten Rumburk (Rumburg). Da die Verletzungen so gravierend waren, wurde eine direkte Verlegung ins nochmals 65 Kilometer entfernte Ústí nad Labem (Aussig) notwendig.

Diese Zeitverzögerung führte in der Folge zu bleibenden Hirnschäden, die den Patienten zu einem Pflegefall werden ließ. Seitdem hat sich vor allem in der Region um Sebnitz viel in der grenzüberschreitenden Notfallrettung verbessert. Jedoch sind noch nicht überall entlang des 450 Kilometer langen Grenzgebietes alle formalen Hürden abgebaut. Damit in beiden Ländern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes ihre Partner mit ihren spezifischen Kompetenzen kennen, gibt es seit 2016 das Projekt „Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Ausbildung im Rettungsdienst“. Am 13. April 2019 werden jeweils fünf Teams aus Deutschland und Tschechien in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. An den zehn Stationen, auf beiden Seiten der Grenze, werden die Teilnehmer auf realistisch nachgestellte Szenarien aus der täglichen Arbeit treffen. Letztmalig wird damit im Rahmen des laufenden Projektes auch auf deutscher Seite geübt. Wir laden Sie herzlich ein, sich ein eigenes Bild von dem Projekt zu machen. Treffpunkt ist am 13. April um 09:30 Uhr das Kiez Sebnitz (Kinder- und Erholungszentrum „An der Grenzbaude“), Bergweg 28, 01855 Sebnitz. Von dort aus werden Sie mit einem Shuttle zu verschiedenen Stationen in Sebnitz und Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) gefahren. Dabei haben Sie die Möglichkeit, nicht nur mit den Rettungskräften zu sprechen, sondern es werden auch Christa Fritzsche, Frau von Günter Fritzsche, und Vertreter aus Politik und Verwaltung aus Tschechien und Sachsen anwesend sein. Je nach Interesse wird die Rundfahrt bis 12:00 Uhr dauern. Medienvertreter sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen. Bei Interesse erbitten wir eine kurze Anmeldung bei Herrn Kai Kranich.
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