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Einblicke in die Landesversammlung des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen

Das Rote Kreuz in Sachsen ist „immer ein verlässlicher, mitdenkender und konstruktiver Partner“ für den Freistaat. Staatssekretärin Dagmar Neukrich würdigt die Leistung des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen auf der Landesversammlung am 2. November 2022 in Dresden.

Das höchste Beschlussorgan für den DRK Landesverband Sachsen tagte turnusgemäß. Sowohl das Grußwort von Frau Staatsministerin Neukrich, wie auch die Berichte des Präsidiums und des Vorstandes, würdigten die Einsatzfähigkeit und die Einsatzbereitschaft der ehren- wie hauptamtlichen Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen. Frau Neukirch brachte ein „dickes Dankeschön“ der Sozialministerin Petra Köpping und des gesamten Sozialministeriums mit, für die maximale Flexibilität und hohe Professionalität beim Impfeinsatz der vergangenen zwei Jahre.

In den folgenden Tagesordnungspunkten nahm die zukünftige Ausrichtung des Roten Kreuzes in Sachsen den größten Raum ein. Im Angesicht der gegenwärtigen und herannahenden Krisen machte Vorstandsvorsitzender Rüdiger Unger noch einmal deutlich, dass es einen Unterschied macht, ob man als private Hilfsorganisation oder Rotes Kreuz als halbstaatliche Hilfsorganisation rechtlich zu verorten ist. Die Beauftragung des DRK in Sachsen beginnend mit der Flüchtlingshilfe 2015/16 bis hin zum Impfmanagement fußte auf dem DRK-Gesetz und dem damit verbundenen Auftrag, in Krisen- und Konfliktfällen staatliche Aufträge ohne Wenn und Aber zu übernehmen. Trotzdem steht in diesem Spannungsverhältnis der Grundsatz der Unabhängigkeit. Erschüttert zeigte sich Rüdiger Unger, dass es im Rahmen der Patiententransporte aus dem ukrainischen Kriegsgebiet klar wurde, dass das Rote Kreuz in Sachsen viele engagierte Menschen vereint, aber die Einsatzmittel in Katastrophenschutz und in den Landkreisen gebunden sind. Somit konnte nur unter großer Anstrengung der Ukraine-Einsatz unter der Flagge des IKRK durchgeführt werden. Die sich daran aufspannende Diskussion um den Haushalt des DRK Landesverbandes in den nächsten zwei Jahren spiegelte dieses Spannungsverhältnis wieder. Dr. Nicole Porzig warb für die Zustimmung des Haushaltsplanes für 2023 und 2024, obwohl dieser Defizitär ist – hauptsächlich begründet in den steigenden Energiekosten sowie den hohen Tarifsteigerungen, die sich in den förderfähigen Personalkosten nicht wiederfinden. Trotzdem muss weiter investiert werden in Bereiche wie der humanitären Logistik und der Ausbildung sozialer Berufe bzw. Weiterqualifizierungen von haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Delegierten der Landesversammlung diskutierten den haushälterischen Planungsansatz, ohne die Gesamtausrichtung in Frage zu stellen. Am Ende stand eine deutliche Mehrheit hinter den vorgestellten Plan. Unbenommen davon werden die Einsatzfahrzeuge der neuen Landesverstärkung weiter beschafft, da die Mittel dafür aus Spenden und Projektgeldern des Bundesverbandes stammen, die ersten Fahrzeuge befinden sich bereits in Zuführung und sollen den Ehrenamtlichen der Kreisverbände ab 2023 zur Verfügung stehen.  

Ausgezeichnet und gedankt wurde folgenden Personen:

Professor Zimmermann war der dienstälteste Landeskonventionsbeauftragte im gesamten Deutschen Roten Kreuz. Er hat im Laufe des Jahres den Staffelstab weitergebeben. Rüdiger Unger dankte ihm mit Anekdoten aus einem reichen ehrenamtlichen Einsatz. Professor Zimmermann mahnte im Rahmen der Landesversammlung eindringlich, dass die Arbeit der Konventionsbeauftragten im Roten Kreuz noch nie so wichtig und klar war, wie seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine.

Ebenfalls mit der Verdienstmedaille des Roten Kreuzes in Sachsen wurde Martin Dittrich ausgezeichnet. Martin Dittrich engagiert sich beim Technischen Hilfswerk in Sachsen und war in dieser Funktion auch von Anfang an bei der Impfkampagne gegen das Corona-Virus involviert. Seit über einem Jahr leitet er als „Verbinder“ vom THW auch den Stab im DRK Führungs- und Lagezentrum. Da es an Krisen aktuell nicht mangelt, wurden mit ihm an der Spitze auch die Hilfsaktionen für die Ukraine und die Einsatzunterstützung bei den Waldbränden in Sachsen koordiniert. Rüdiger Unger würdigte diese besonderen Leistungen. Martin Dittrich steht wie kaum ein anderer für die Tatsache, dass wir als Rotes Kreuz die Krisen der Gegenwart nur mit verlässlichen Partner stemmen können und er steht insbesondere dafür, dass zwischen dem DRK in Sachsen und dem THW „kein Blatt Papier passt.“

Ferner wurde auf der Landesversammlung Barbara Koschkar, langjährige Vorständin des DRK Kreisverbandes Weißwasser, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Offiziell wurden ihre Leistungen bereits vergangene Woche gewürdigt, aber die Landesversammlung hat es sich nicht nehmen lassen, mit einem lang anhaltenden Applaus einer geschätzten und engagierten Kollegin und Kameradin zu danken.

Begrüßt in der Runde des Präsidiums wurde Marcel Gröninger, der neue Landesleiter des Jugendrotkreuzes. Die Gelegenheit wurde auch genutzt, um dem ausgeschiedenen Landesleiter Daniel Rother für sein neunjähriges Engagement an der Spitze der Gemeinschaft zu danken.

Weitere Fotos von der Landesversammlung gibt es unter diesem Link:

https://cloud.drksachsen.de/s/bdFF9QkqFgHL4yt

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