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Landesversammlung 2022 des DRK Sachsen

Innenminister Schuster würdigt die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen. Landesversammlung gibt Weg frei, um für 1,5 Millionen Euro in verbandseigene Landesverstärkung zu investieren.

Die Landesversammlung stand ganz unter dem Zeichen der Krisenbewältigung und dem Einsatzgeschehen der vergangenen zwei Jahre. Die multiple Krisenlage bestehend aus Pandemie, Flutkatastrophe und dem Krieg in der Ukraine beanspruchten das Ehrenamt über die Maße. Das höchste Beschlussorgan des Roten Kreuzes in Sachsen hat daher entschieden, die Landesverstärkung mit 1,5 Millionen Euro auszubauen. Die zum Teil aus Spenden gewonnenen Mittel sollen für Technik wie auch Ausbildung von Ehrenamtlichen genutzt werden. Damit die neuen Fahrzeuge und Einsatzmittel auch außerhalb von Krisen genutzt werden können, sollen sie den DRK Kreisverbänden übergeben werden. Die Landesversammlung erhofft sich mit diesem Schritt auch unabhängiger von staatlichen oder kommunalen Entscheidungsvorbehalten zu werden und sich stärker in die überregionale und internationale Arbeit der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung engagieren zu können.  

Damit keine sächsische Insellösung entsteht, muss die anzuschaffende Technik mit den bundesweiten Landesverstärkungen harmonisiert werden. Wichtig ist den Projektplanern, dass Einsatzkräfte aus ganz Deutschland mit der Technik arbeiten können. Die Flutkatastrophe im Ahrtal oder die Anforderungen von Einsatzmittel und Kräften durch das IKRK im Rahmen des Krieges in der Ukraine haben gezeigt, dass Fahrzeuge und Ausstattungen auch für Ehrenamtliche aus anderen Bundesländern nutzbar sein müssen. Die über 100 Delegierten aus den DRK Kreisverbänden in Sachsen konnten sich auf dem Außengelände die aktuelle Technik der Landesverstärkung anschauen und mit den Planern erste Details austauschen.

In seinem Gastbeitrag lobte der neue sächsische Innenminister Armin Schuster die Arbeit der Ehrenamtlichen. Noch als Präsident des Bundesamtes für Katastrophenschutz erlebte er, dass das DRK „eine unglaubliche Unterstützung“ ist. Den Delegierten gegenüber brachte er sein Unverständnis zum Ausdruck, dass es auf der einen Seite gut und richtig ist, die Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro Sondervermögen zu stärken, aber auf der anderen Seite keinen weiteren Mittel für den Zivil- und Bevölkerungsschutz auszugeben, sei ein Fehler. Mit der Novellierung des Sächsischen Gesetzes über den Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz will der Staatsminister, gemeinsam mit den Verbänden und Hilfsorganisationen, Maßstäbe in Deutschland setzen und das „modernste Gesetz im Bevölkerungsschutz Deutschlands“ schaffen. „Ich bin auf Ihre Ideen gespannt. Wir werden Sie einarbeiten. Ich möchte den Schulterschluss mit den Rettungs- und Hilfsorganisationen deutlich enger fassen. Wir müssen näher zusammenrücken.“

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