·

Medieninformation - 10. Oktober ist Welttag der Seelischen Gesundheit. Pilotprojekt in Sachsen Kitas erfolgreich beendet.

DRK Integrations- und Therapiezentrum Wolfenbüttel: Schulassistenz, Schulkind und Begleitperson in der Schule beim Puzzlen - 2018

Neue Wege in der ganzheitlichen Gesundheitsförderung geht das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen gemeinsam mit der AOK PLUS. In einem Pilotprojekt wurde erstmals in zehn DRK-Kindertagesstätten die seelische Gesundheit von Kindern sowie Erzieherinnen und Erziehern durch das Nutzen achtsamer Sprache gestärkt. Auch die Eltern wurden hierbei einbezogen. Nun werden die Ergebnisse und die Nachhaltigkeit des Pilotprojekts reflektiert.

Nach drei erfolgreichen Jahren endete das gemeinsame Pilotprojekt "Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit in den DRK-Kitas" zwischen der AOK PLUS, der Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, und dem Deutschen Roten Kreuz in Sachsen. Ziel des Projektes war es, die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden von Kindern, Erziehern und Eltern durch wertschätzende und bewusste Kommunikation in den Kitas zu fördern. Dabei lag die Annahme zugrunde, dass dauerhaft friedliche Beziehungen nur bei echtem und empathischem Kontakt gelingen können. Insgesamt 159 Pädagogen aus den DRK-Kitas in Sachsen stellten sich an 500 Schulungstagen die Frage, wie das gelingen kann. Die Seminarreihe war eine direkte Reaktion auf die stetig steigenden seelischen Belastungen von Kindern, insbesondere nach der Corona-Pandemie. Doch nicht nur bei Kindern zeigen sich Symptome wie Angst und Traurigkeit. Statistiken belegen, dass die seelische Gesundheit den höchsten Anteil aller Krankentage unter Erzieherinnen und Erziehern ausmacht. Auch hier knüpfte das Projekt an und vermittelte Basiskompetenzen, die die Resilienz der Kolleginnen und Kollegen steigerte.


Neben dem großen Themenkomplex der seelischen Gesundheit verfolgte das Konzept noch ein weiteres Ziel: Sowohl der jüngst erschienene IQB-Bildungstrend, als auch die Ergebnisse der Pisa-Studie belegen unseren Kindern massive Defizite im Bereich Sprache und Sprechen. Rund ein Drittel aller Grundschüler weist eine Auffälligkeit auf diesem Gebiet auf. Auch die Sprachentwicklung kann nur mit guter Bindung und einer adäquaten Spiegelung der Bezugspersonen gelingen. Einfühlsames Eingehen auf das Kind und Verleihen von Sprache für das kindliche Gefühl führt zum Erfolg. Bindung- auch ein Thema unserer Zeit. Daher endete das Projekt nicht bei der Erzieher-Kind-Beziehung, sondern bezog auch die Eltern mit ein. Auf diese Weise sollte eine möglichst ganzheitliche Wirkung erzielt werden.


Insgesamt reagierte das sächsische Pilotprojekt „Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit“ zwischen AOK PLUS und DRK auf einen großen gesellschaftlichen Bedarf.
„Es hat nicht nur die gesundheitliche Resilienz der pädagogischen Fachkräfte gestärkt, sondern auch in allererster Linie Kindern und Eltern gezeigt, dass Konflikte und Meinungsverschiedenheiten nicht schwer oder gar schlimm sein müssen. Niemand muss verzweifeln oder krank werden. Der Schlüssel liegt ganz einfach in der Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und dem Formulieren eines Wunsches. Klingt simpel? War es nicht. Genau diese Form des Fühlens wird uns nämlich als erstes abtrainiert“, so Silke Hensel, Fachberaterin für die Kindertagesstätten im DRK Landesverband e.V.
Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass gezielte Schulungen und präventive Maßnahmen einen positiven Einfluss auf die pädagogische Praxis in den DRK-Kitas und die Gesundheit von Kindern, Eltern und Erziehern haben.


„Insgesamt trägt die Förderung gewaltfreier Kommunikation in Kitas dazu bei, ein positives und gesundes Lernumfeld zu schaffen, das sowohl die individuelle Entwicklung der Kinder als auch das soziale Miteinander fördert. Die AOK PLUS unterstützt solche Initiativen, um einen sinnvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention zu leisten“, so Heiko Kotte, Leiter des Bereichs Gesundheit Fördern bei der AOK PLUS.


Die Gesundheitskasse und das DRK Sachsen werden daher auch in Zukunft weiterhin eng zusammenarbeiten, um nachhaltige Gesundheitsförderungsprojekte zu entwickeln. Die Nachhaltigkeit dieses Projektes wird nun durch die Ausbildung von weiteren Trainern für Sachsen und Thüringen gesichert. In den nächsten Jahren will die AOK PLUS die Inhalte des Projekts an weitere Träger in beiden Bundesländern weitergeben. Damit haben auch Kitas außerhalb der DRK-Familie die Möglichkeit, ihre Konfliktleichtigkeit zu schulen.

Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an:

DRK Landesverband Sachsen e.V.
Dr. Kai Kranich

E-Mail: k.kranich(at)drksachsen(dot)de


 

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende Spenden