„Lernort Natur“ – das ist das Motto, unter dem das Schulbiologiezentrum Leipzig steht. Schülerinnen und Schüler jeder Schulform und Altersklasse können hier naturorientierten Unterricht erleben – sei es zum Thema „Lebensraum Teich“ für die Klassenstufe 1 bis 4 im botanischen Lehrgarten oder „Arten- und Umweltschutz am Beispiel von Wirbeltieren“ für die fünften Klassen des Gymnasiums in der Zooschule im Zoo Leipzig.
Sowohl der heutige Welttag des Artenschutzes als auch die Mitarbeitenden des Schulbiologiezentrums Leipzig wollen für das Thema sensibilisieren. Einer dieser Mitarbeiter war Tobias – ein Freiwilliger des Freiwilligendienstes aller Generationen (FdaG). Er erklärt: „Wir bringen als außerschulische Einrichtung jungen Menschen die Natur und den Umgang mit verschiedenen Tierarten näher“.
Tobias war 12 Jahre erfolgreich in der Eventgastronomie tätig, bis ein Burn-out sein Leben von heute auf morgen auf den Kopf stellte. Der behandelnde Therapeut empfahl ihm während seiner über einjährigen Krankschreibung eine Tätigkeit „im Draußen“. Wie es der Zufall will, lag die Einsatzstelle auf dem Weg zu seinem Therapeuten. Nach einem genauen Hinsehen war er sofort begeistert. „Zudem war eine Stelle für den Freiwilligendienst aller Generationen im Schaukasten ausgehängt. Im Bruchteil einer Sekunde fügte sich alles zusammen und mir war klar: Das ist das, was ich machen möchte“, erzählt Tobias.
Der Freiwilligendienst aller Generationen bietet allen Menschen ab 18 Jahren die Möglichkeit, sich trotz familiärer, privater oder beruflicher Verpflichtungen zu engagieren. Neben ökologischen Einrichtungen wie dem Schulbiologiezentrum Leipzig existiert eine Bandbreite an Einsatzstellen und reicht von Kindergärten über Kleiderkammern bis hin zu Schulbibliotheken.
Obwohl der Freiwilligendienst aller Generationen weniger bekannt ist als seine Geschwister Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst, ist er deutlich flexibler. Freiwillige können die Länge ihres Dienstes an ihre individuellen Lebenssituationen anpassen und von sechs Monaten bis zwei Jahren wählen. Der Stundenumfang liegt bei 8, 10, 15 oder 20 Stunden pro Woche – auch das entscheidet jeder und jede Freiwillige selbst. Die Tätigkeit fällt nicht in die Sozialversicherungspflicht, sodass sich auch Menschen, die Bafög oder Rente beziehen, im FdaG engagieren können. Das Taschengeld, das die Freiwilligen als Anerkennung für ihr Engagement erhalten, beläuft sich zwischen 80 und 200 Euro. Der Start ist jeweils zum 1. oder 14. eines jeden Monats möglich. Und die gute Nachricht: Es sind noch Plätze im Freiwilligendienst aller Generationen frei!
Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen ist einer von fünf Trägern in Sachsen, die den Freiwilligendienst aller Generationen anbieten. Eine Besonderheit gibt es dabei: Der FdaG ist zwischen den Trägern lokal aufgeteilt. Das DRK in Sachsen bietet den FdaG daher nur für die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen an.
Tobias hat mittlerweile seinen Freiwilligendienst aller Generationen abgeschlossen und ist auf dem Weg zurück in den Ersten Arbeitsmarkt. Er legt dieses Format des Freiwilligendienstes jedem ans Herz: „Es ist eine wichtige Arbeit, die sich aber nicht an Leistungsdruck oder monetären Maßstäben orientiert. Sie hat mich immer wieder geerdet.“
Der Erde etwas zurückgeben, sich im Freiwilligendienst für den Artenschutz oder auch soziale Werte und Projekte einsetzen - Interessierte rund um Leipzig können sich – jederzeit – unter https://drksachsen.de/mitmachen/freiwilligendienst/freiwilligendienst-aller-generationen.htmlinformieren und bewerben.