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Bergwacht Sachsen: Hohe Einsatzbelastung im ersten Halbjahr 2025 – Trend zum Ganzjahrestourismus setzt sich fort

591 Einsätze in den ersten Monaten, insbesondere im Winter / Zunahme von Kletterunfällen in der Sächsischen Schweiz / Ehrenamtliche leisten unverzichtbare Arbeit

Die DRK Bergwacht Sachsen verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 591 Einsätze in allen sächsischen Mittelgebirgen. Der Schwerpunk liegt in den sächsischen Wintersportgebieten. In Summe bestätigen die Zahlen eine dauerhaft hohe Einsatzbelastung mit leicht steigender Tendenz – bedingt durch den anhaltenden Trend zum Ganzjahrestourismus.

„Die klassischen Sommer- und Winterbergwachten gibt es so nicht mehr. Wir sind ganzjährig gefordert – vom Kletterunfall im Juli bis zur Skiverletzung im Januar“, sagt Hannes Markert, Landesleiter der DRK Bergwacht Sachsen. „Die Bandbreite der Gründe für die Alarmierung der Bergretterinnen und Bergretter reicht von unterschätzten Wanderungen ohne passende Ausrüstung bis zu Notfällen erfahrener Sportler. Rund 17,5 % der Einsätze erfolgen inzwischen als „First Responder“ auch bei medizinischen Notfällen außerhalb des klassischen Bergsportumfelds.

Unserer Schätzung nach könnten zwei Drittel der Einsätze durch bessere Vorbereitung und Ausrüstung vermieden werden“, so Markert weiter.

Einsatzaufkommen nach Regionen

Sächsische Schweiz: 83 Einsätze bis 11. August, davon 25 Kletterunfälle – deutlich mehr als in den Vorjahren. Hauptursachen bleiben jedoch Wanderunfälle (Verletzungen am Sprunggelenk, Knieverletzungen, Kreislaufprobleme). Der Abschnitt wird von ca. 45 Ehrenamtlichen betreut, die sich Hüttendienste und Alarmgruppen teilen. Besonderer Einsatz bisher: Rettungseinsatz Johannes-Ruscher-Höhle.

Zittauer Gebirge: 6 Einsätze, überwiegend Wanderunfälle; besondere Aktion: Suche nach einem älteren, verirrt gegangenen Ehepaar.

Osterzgebirge: 35 Notfalleinsätze, vor allem in den Wintermonaten. Das Potential von Rodelunfällen wird häufig unterschätzt.

Westerzgebirge/Vogtland: 467 Einsätze, Schwerpunkt im Winter, insbesondere in Oberwiesenthal. Zunahme von Sommereinsätzen in Schöneck, oft jugendliche Biker betroffen. Konflikte zwischen Radfahrern und Wanderern werden häufiger

Entwicklung der Einsatzzahlen gesamt:

Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie sind die Zahlen wieder auf hohem Niveau:

2019: 825 Einsätze – 2020: 548 – 2022: 791 – 2023: 710 Einsätze.

Schlechte Winter führen zu weniger Skiunfällen, Kletterunfälle bleiben meist konstant – mit Ausnahme der aktuellen Saison in der Sächsischen Schweiz.
 


Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an:

DRK Landesverband Sachsen e.V.
Dr. Kai Kranich

E-Mail: k.kranich(at)drksachsen(dot)de

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