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DRK in Sachsen: Arbeitgeberverband kritisiert Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi scharf.

Der Arbeitgeberverband des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen kritisiert die neuerlichen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi als überzogen. Die von Verdi aufgestellten Tarifforderungen sind für die sozialen Einrichtungen existenzgefährdend. Sie überfordern am Ende finanziell auch die Hilfesuchenden.

Trotz eines guten Angebotes seitens des Arbeitgeberverbands hält die Gewerkschaft Verdi an überzogenen Forderungen fest und ruft am 01.10.2025 zu Warnstreiks auf.

 Das bisherige Tarifangebot des AGV beinhaltete u. a.

 Tabellenentgelte: Erhöhungen um jeweils 3,0 % zum 01.01.2026 und zum 01.01.2027,

  • Zuschläge: Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in drei Stufen auf bis zu 4,50 € sowie ein Überstundenzuschlag für Teilzeitkräfte ab der ersten Stunde,

  • Sonderzahlungen: Erhöhung der Jahressonderzahlung ab 2026 auf 70 % und ab 2027 auf 72,5 %,

  • Funktionszulagen: +40 € ab 01.09.2025, auch für den Krankenhausbereich,

  • Entlastung: ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027 (31 Urlaubstage)

  • ein Regenerationstag im Bereich Soziales und Erziehung in 2026,

  • Weitere Verbesserungen: u. a. Zuschlag von 35 % bei kurzfristiger Dienstübernahme sowie höhere Schicht- und Wechselschichtzulagen im Krankenhausbereich

Viele Rückmeldungen von Mitarbeitenden – auch von Gewerkschafts-Mitgliedern – haben gezeigt: Dieses Angebot wurde durchaus positiv gesehen. Trotzdem hat die Gewerkschaft das Angebot nach fast zwei Monaten ohne Rückmeldung offiziell abgelehnt – mit der Begründung, es bringe „keine spürbare Verbesserung“.  Stattdessen verspielt die Gewerkschaft mit einem neuen, wesentlich höheren Forderungskatalog wertvolle Zeit. „Einseitig Maximalforderungen durchsetzen zu wollen ohne die Finanzierung im Blick zu haben, löst keine Probleme, sondern gefährdet die Zukunftsfähigkeit unserer Einrichtungen.“ erklärt Rüdiger Neumann, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands. Die Verantwortung, dass es bisher keinen Abschluss gibt, trägt allein die Gewerkschaft.

Daher werden auch die Warnstreiks kritisiert. „Streiks in Rettungsdiensten oder Pflegeheimen treffen in erster Linie die Menschen, die am dringendsten auf Versorgung und Hilfeleistungen angewiesen sind. Notwendig sind tragfähige, finanzierbare Lösungen – keine Drohungen auf Kosten derer, die auf Hilfe angewiesen sind.“, ergänzt Herr Neumann.

Wenn von Personalnotstand im Gesundheitswesen die Rede ist, wird seitens der Gewerkschaft gern das Narrativ der schlechten Bezahlung bemüht. Richtig wäre es zu zeigen, welche konkreten Verbesserungen in den vergangenen Jahren gemeinsam umgesetzt wurden: Sechs Tarifsteigerungen hat es seit 2022 gegeben, es wurde ein Inflationsausgleich von bis zu 3.000 Euro gezahlt und hinzu kommt eine Lohnerhöhung von fünf Prozent die seit dem 01. Januar 2025 in der Lohntüte der Beschäftigten ankommt. 

Zum Hintergrund: Der Arbeitgeberverband Wohlfahrts- und Gesundheitsdienste e.V. ist die Arbeitgeberorganisation der sächsischen Gliederungen des Deutschen Roten Kreuzes in den Bereichen Soziales, Erziehung, Rettungsdienst, Pflege und Gesundheit und schließt Tarifverträge mit der jeweils zuständigen Gewerkschaft. Der Arbeitgeberverband vertritt einen Großteil der Arbeitgeber des DRK in Sachsen und weitere Unternehmen der Sozialwirtschaft mit mehr als 10.000 Beschäftigten.

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