Einblicke in die Themen der Tagung
Die Veranstaltung begann mit einem herzlichen Gruß an all jene, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind – von der Bergwacht und Wasserwacht bis hin zu Institutionen, die normalerweise nicht direkt mit dem klassischen Blaulicht in Verbindung gebracht werden. Diese Vielfalt der Teilnehmenden verdeutlichte: Bevölkerungsschutz braucht alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Schon früh am Tag wurden die Teilnehmenden durch den Kommandeur des Landeskommandos auf die veränderte sicherheitspolitische Lage eingestimmt. Er zeigte auf, wie wichtig es ist, aktuelle Bedrohungsszenarien wie hybride Angriffe oder Naturkatastrophen ernst zu nehmen. Gleichzeitig wurde betont, dass der sogenannte All-Gefahren-Ansatz nicht nur Theorie bleiben darf, sondern zum zentralen Leitbild des Handelns werden muss.
Das Innenministerium ergänzte diese Perspektive mit einer politischen Einordnung, bevor am Nachmittag konkrete Einsatzszenarien wie Festival-Notfälle und Amoklagen diskutiert wurden. Dabei wurde klar, dass die Herausforderungen im Bevölkerungsschutz vielschichtig und oft unvorhersehbar sind.
Ausbildung und Resilienz als Kernaufgaben
Ein zentrales Thema der Tagung war die Bedeutung der Ausbildung – nicht nur für die Mitglieder des Roten Kreuzes, sondern für die gesamte Gesellschaft. Der Wunsch nach einer umfassenden Breitenausbildung wurde laut: Erste-Hilfe-Kenntnisse sollten weit verbreitet sein, um die Resilienz der Bevölkerung in Krisensituationen zu stärken.
Im Fokus stand auch die Ausbildung im Jugendrotkreuz, wo junge Menschen nicht nur Erste Hilfe lernen, sondern auch in die Grundsätze des Roten Kreuzes eingeführt werden. Diese Werteorientierung bildet das Fundament für alle weiteren Aktivitäten, sei es in der Wasserwacht, im Katastrophenschutz oder in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit.
Ein weiterer Punkt, der für Diskussionen sorgte, war der Erhalt von Fähigkeiten bei ehrenamtlichen Rettungssanitätern. Die Herausforderung liegt darin, einerseits die Attraktivität dieser Tätigkeit zu bewahren und andererseits sicherzustellen, dass das Erlernte nicht verloren geht. Hier wurden kritische Stimmen laut, die davor warnten, die Ausbildung weiter auszudehnen, da dies die Bereitschaft vieler Ehrenamtlicher beeinträchtigen könnte.
Vernetzung und Austausch – der Schlüssel zum Erfolg
Besonders positiv wurde der „Markt der Möglichkeiten“ hervorgehoben, der eine Plattform für Vernetzung und Austausch bot. Die Begegnung von Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen – von der Notfalldarstellung über den Rettungsdienst bis hin zur psychosozialen Betreuung – zeigte, wie wichtig es ist, Wissen und Erfahrungen zu teilen.
Ein besonderes Highlight war der Einblick in die hubschraubergestützte Wasserrettung, der nicht nur fachlich beeindruckte, sondern auch zeigte wie facettenreich der Bevölkerungsschutz im DRK sein kann.
Ein Blick nach vorne
Die Tagung endete mit einem Aufruf zur weiteren Vernetzung und einem Appell, die Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes aktiv anzugehen. Die nächsten Jahre werden geprägt sein von Themen wie ziviler Verteidigung, Naturkatastrophen und gesellschaftlicher Resilienz. Umso wichtiger ist es, dass sich alle Akteure regelmäßig austauschen und gemeinsam weiterentwickeln.
Ein Ausblick auf die nächste Fachtagung im Januar 2026 machte deutlich, dass dies kein einmaliges Event ist, sondern ein fortlaufender Prozess, um den Bevölkerungsschutz zu stärken.
Ein großes Dankeschön
Zum Abschluss gilt der Dank allen Beteiligten, die diese Tagung möglich gemacht haben – sei es durch Organisation, Vorträge oder ehrenamtliches Engagement. Gemeinsam wurde ein starkes Zeichen gesetzt: Für den Bevölkerungsschutz zählt jede und jeder Einzelne.
Wir freuen uns darauf, diese inspirierende Zusammenarbeit fortzuführen und hoffen, auch bei der nächsten Fachtagung viele bekannte und neue Gesichter wiederzusehen. Bis dahin: Bleiben Sie engagiert – für eine sichere und resiliente Gesellschaft!
(Ein Beitrag von Kai Ritter-Kittelmann.)