Daraus ergibt sich eine Schlussfolgerung: Wenn wir für das Spendensammeln mehr Ressourcen aufwenden müssen, als wir über die Spenden erhalten können, müssen wir Sammlungen wie z. B. über Container einstellen. Auch und insbesondere, um dadurch nicht unsere eigentliche Aufgabe in Mitleidenschaft zu ziehen.
Das Spendensammeln über Altkleidercontainer ist bereits seit Jahren mit Problemen behaftet.
- Es gibt Menschen, die betrachten Spendencontainer als Mülleimer und werfen alles rein. Ganze Containerladungen werden so kontaminiert und müssen kostenpflichtig entsorgt werden.
- Fast Fashion: Es gibt einfach zu viel davon. Die Preise für den Weiterverkauf von Alttextilien an Textilverwerter werden seit Jahren immer geringer bzw. sind großen Schwankungen ausgesetzt.
Der Rückbau der DRK-Altkleidercontainer in der Fläche ist eine direkte Folge davon und hält seit mehreren Jahren an.
Die langfristigen Folgen sind für die soziale Infrastruktur vor Ort unausweichlich: In den letzten 10 Jahren haben allein in Sachsen von ursprünglich 70 Kleiderkammern 20 ihren Betrieb einstellen müssen. Immer mehr DRK-Verbände fragen sich, wie sie die steigenden Unkosten für den Betrieb von Kleiderläden erwirtschaften sollen. Allein aus dem Spendensammeln über Altkleider geht es nicht mehr.
Aus diesen Gründen ein paar Ratschläge auch an kommunale Entscheidungsträger:
• Für die verbliebenen Kleidercontainer des DRK in Sachsen bitten wir weiterhin, nur gut erhaltene, gewaschene und saubere Kleidungsstücke in die Spendencontainer zu werfen. Bitte kein Abfall!
• Wenn man sich unsicher ist, kann man in der Regel bei der örtlichen Kleiderkammer vorbeigehen und dort fragen, ob die Sachen gebraucht werden können.
• Kommunen sollten ortsansässige, gemeinnützige Organisationen stärken, indem sie z. B. das DRK als Sozialpartner verstehen. Das bedeutet, dass z. B. keine Standgebühren für die Container verlangt werden. Sie sollten sich überlegen, ob sie darüber hinaus etwas tun müssen, um eine ortsnahe Müllentsorgung für die Bewohner zu ermöglichen. Und: Die Müllentsorgung für die DRK-Kleiderkammern sollte kostenlos in den kommunalen Wertstoffhöfen erfolgen können.
• Jeder kann die sozialen Einrichtungen wie Kleiderkammern oder das Ehrenamt direkt und vor Ort unterstützen, indem er Fördermitglied beim Roten Kreuz in seinem Ort wird.