You are on the English websiteSie befinden sich auf der deutschen WebsiteWe do not provide this content in your preferred language
You are on the German website, you can use the switch to switch to the English oneSie befinden sich auf der englischen Website, Sie können mit dem Schalter auf die deutsche Website wechselnYou can use the switch to switch to the another available language if you want
In vielen Ländern ist Krieg. Oder es gibt eine Katastrophe. Dann sind Menschen auf der Flucht. Sie suchen eine sichere und neue Heimat. Dabei werden viele Familien auf der Flucht getrennt. Diesen Menschen helfen wir mit unserem Such-Dienst.
Ansprechpartner
Frau Claudia Holbe Referentin Suchdienst/ Leiterin Landesauskunftsbüro
Wir helfen Menschen auf der Suche nach ihren Familien-Mitgliedern. Hier gibt es für Sie weitere Informationen zu unserem Such-Dienst: www.drk-suchdienst.de
So können wir Ihnen helfen:
Amtliches Auskunftsbüro (AAB)
Die Aufgabe des AAB ist es auf Grundlage der Genfer Abkommen von 1949 im Kriegsfall Informationen über Kriegsgefangene und Zivilinternierte zu erfassen und weiterzuleiten. Auf diese Weise sollen alle beteiligten Konfliktparteien sicherstellen, dass Familien Auskünfte über die Schicksale ihrer vermissten Angehörigen erhalten.
Suche nach Vermissten
Sie sind auf der Flucht und vermissen ein Familien-Mitglied? Das Rote Kreuz und der Rote Halb-Mond können Ihnen helfen. Dazu gibt es ein gemeinsames Such-Netz-Werk. So können wir Ihre Familien-Mitglieder wieder finden.
Familien-Zusammen-Führung
Wir helfen Ihnen bei der Familien-Zusammen-Führung. Unser Such-Dienst kann Sie zu allen wichtigen Fragen beraten. Zum Beispiel zu den Gesetzen und wie man einen Antrag stellt. Wir helfen bei der Aus-Reise Ihrer Familien-Mitglieder aus ihrem Heimat-Land.
Suche nach Kriegs-Vermissten aus Deutschland
Auch nach dem Krieg in Deutschland wurden viele Menschen vermisst.Manche wurden gefangen genommen und verschleppt. Vermissen Sie jemanden seit dem Krieg? Auch diese Menschen können wir suchen.
Hilfe für Menschen in Not
Wir helfen Deutschen im Ausland und Spät-Aussiedlern in der Not. Viele deutsche Menschen wohnen seit dem Kriegs-Ende im Ausland. Zum Beispiel in Süd-Europa oder in Ost-Europa. Denn dort war vor dem Krieg ihre Heimat. Manchmal ist die Versorgung dort nicht so gut wie in Deutschland. Dann kann das Deutsche Rote Kreuz helfen. Zum Beispiel mit einem Kranken-Transport bei einer schweren Krankheit.
Trace the Face - Personen finden durch Ihr Foto
Personen, die aufgrund bewaffneter Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration unfreiwillig den Kontakt zu ihren Familienangehörigen verloren haben, können mithilfe ihres eigenen Fotos online nach ihren Angehörigen suchen. Dazu gibt es das Projekt "Trace the Face". Betroffene wenden sich direkt an eine Rotkreuzgesellschaft ihres Aufenthaltslandes. Es wird ein Foto von ihnen und eine Information darüber, wen sie suchen auf die Webseite www.tracetheface.org eingestellt. Wenn ein Familienmitglied oder Bekannte den Suchenden wiedererkennen, wird er durch unseren Suchdienst kontaktiert und sie werden wieder zusammengebracht.
So können wir Ihnen helfen: (Kopie 1)
Erich Kästner und der Kindersuchdienst
Was hatte der Dresdner Erich Kästner mit dem Kindersuchdienst des Roten Kreuzes gemeinsam? Sehr viel, denn beide waren in gleicher Mission unterwegs! Flucht und Vertreibung waren während und nach dem 2. Weltkrieg in Europa allgegenwärtig. Dabei wurden oft ganze Familien auseinandergerissen, was für Kinder bedeuten konnte, dass sie ihre Eltern nie wiederfinden würden.
Zusammen mit der von Erich Kästner verlegten Jugendzeitschrift Pinguin kümmerte sich der Kindersuchdienst des Roten Kreuzes um die systematische Aufklärung des Verbleibes von vermissten Kindern. Bestenfalls führte dies zu einer Familienzusammenführung.
Die Inhalte des Pinguin sollten die durch die NS-Zeit geprägte Leserschaft an demokratische Werte heranführen. Dies war ganz im Sinne des Herausgebers, dem gebürtigen Dresdner Erich Kästner, bekannt als Autor von beliebten Kinderbüchern, wie „Emil und die Detektive“ oder „Das doppelte Lottchen“.
Unter anderem wollte er dem Leser durch die regelmäßige Veröffentlichung von Berichten über Verlorene Kinder aufzeigen, wo Engagement gebraucht wird. Die erste Folge erschien im 2. Heft des Jahrganges 1946 und richtete einen Appell an die Leser, diesen Bericht „besonders an alle Heimatlosen, die Flüchtlinge und Evakuierten in Stadt und Land“ weiterzureichen. Denn unter diesen waren die Eltern der Kinder zu suchen.
Die Aktion des Pinguins wurde im Juni 1946 auf das Drucken und Aushängen von Plakaten ausgeweitet. Diese zeigten zum Einen die verlorenen Kinder und zum Anderen die suchenden Eltern. Im 7. Heft des Jahrganges 1946, circa einen Monat nach dem Aushang der Plakate, wurde schließlich über die „Erste(n) Erfolge unserer Suche“ berichtet: eine Mutter fand ihre Tochter wieder und ein Junge wurde durch die Initiative von Lesern der Zeitschrift adoptiert.
Kästner schrieb dazu in einem Brief an seine Mutter: „Hast du im Pinguin die Fotos „Verlorene Kinder“ gesehen? Dadurch haben mehrere Eltern schon ihre kleinen Kinder wiedergefunden. Da zu helfen, macht große Freude!“ Innerhalb von zwei Jahren wurden insgesamt 660 Bilder von verlorenen Kindern im Pinguin sowie auf Suchplakaten veröffentlicht. 170 fanden wieder zurück zu ihren Eltern. Dieses Ergebnis wurde von der Redaktion als großer Erfolg gewertet.
Das Kinderlager in Bischofswerda
Um die im Zuge des 2. Weltkrieges massenhaft geflüchteten und vertriebenen Deutschen aus den östlichen Gebieten geordnet unterzubringen, wurde im Sommer 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone ein System von Auffang-, Durchgangs- und Quarantänelagern etabliert. Dabei spielte die Stadt Bischofswerda eine zentrale Rolle, wo sich geflüchtete Menschen aus Böhmen, Pommern und Schlesien trafen.
Die Geflüchteten wurden in verschiedenen Gebäuden Bischofwerdas untergebracht, darunter auch in einem ehemaligen Reichsarbeitsdienst- und Kriegsgefangenenlager. 1946 fungierte das Objekt als eine Art Waisenhaus für Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden. Hier kümmerte sich die Volkssolidarität sowie die FDJ um sie - sogar Kinderfeste und Weihnachtsfeiern bei Familien in der Umgebung wurden veranstaltet. In der Erfassungskartei des Kinderlagers Bischofswerda wurden insgesamt 3784 Kinder im Zeitraum von Oktober 1946 bis September 1949 verzeichnet. Darunter waren beispielsweise auch die Kinder, die heute gemeinhin als „Wolfskinder“ bezeichnet werden.
Über die weitere Geschichte der in Bischofswerda untergebrachten Kinder weiß man heute wenig, da dazu bisher nicht viel geforscht wurde. So weiß man unter anderem nicht, wie viele Kinder zurück zu ihren Familien fanden. Einige Geschichten sind trotz dessen bekannt, ein Beispiel ist die Geschichte vom ehemaligen Heimkind Elfriede Barthel. Sie wohnte mit ihrer Familie in Bratislava (dt. Preßburg), der heutigen Hauptstadt der Slowakei. Zusammen mit vielen anderen deutschen Kleinkindern transportierte man sie im Sommer 1946 in einem Viehwagen zum Kinderlager Bischofswerda. Damals war sie erst 4 Jahre alt und noch im Kindergarten. Ihre Herkunft und Identität konnten nicht mehr nachvollzogen werden, demzufolge wurde sie anschließend an eine Pflegefamilie vermittelt. Sie erhielt ein fiktives Geburtsdatum, wurde ein Jahr jünger eingestuft als sie tatsächlich war und bekam von ihrer Pflegemutter den Namen "Ursula". Ihr Leben lang hatte sie große Sehnsucht nach ihrer leiblichen Mutter, doch ihre Pflegemutter unterband jeglichen Versuch der Kontaktaufnahme.
Erst 2008 stellte sie eine Suchanfrage an den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in München. Nach eineinhalb Jahren erhielt sie schließlich einen Brief mit Informationen über sich und ihre Familie. Seit dem weiß "Elfi", woher sie kommt, wann sie geboren ist, wie sie heißt und wer ihre Eltern waren. Ebenfalls erfuhr sie auch, dass ihre leibliche Mutter bereits verstorben war und zu Lebzeiten lange in ganz Europa versucht hat, ihre Tochter ausfindig zu machen. Leider vergebens. Glücklicherweise lebt ein Teil ihrer Familie aber heute noch in Bratislava, welchen Elfriede Barthel zusammen mit ihrer Tochter besuchen konnte.
Im beigefügten Interview erzählt „Elfi“ freudestrahlend, dass alles um sie herum anders als gedacht war und zu einen Chaos der Gefühle führte mit deutlichem Überhang positiver Gefühle, wie Dankbarkeit und Freude: „Dass ich das nochmal erleben durfte… Die Wahrheit zu finden… Wer ich bin!“
Das Interview mit Elfride Barthels über ihre Bewegende Geschichte mit dem Suchdienst des DRK finden sie hier:
Ihre Kontaktperson vor Ort
Kompetente Suchdienst-Beraterinnen und - Berater stehen Ihnen im DRK Landesverband Sachsen und in den drei sächsischen Suchdienst-Beratungsstellen in Chemnitz, Leipzig und Weißwasser zur Verfügung. Nutzen Sie die PLZ Suche auf der Internetpräsenz des Bundesverbandes unter: www.drk-suchdienst.de oder wenden Sie sich an suchdienst(at)drksachsen(dot)de
Gefördert durch
Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende
Spenden